Unterhaltungsromane

Zum Roman gibt es viel Literatur, sogar Tipps, wie man einen Roman als solchen erkennt. So schreibt der Focus unter Merkmale eines Romans – einfach erklärt | FOCUS.de: „... Wir fassen die Merkmale des Romans in diesem Praxistipp für Sie zusammen, damit Sie diese literarische Gattung schnell selbst erkennen können.“ Gut, in der Regel erkennt man einen Roman schnell daran, dass ein entsprechendes Buch als „Roman“ beschriftet ist. Die Verlagswelt hat durchaus Interesse daran, das deutlich zu machen. Betont wird bei den Focus-Tipps, im Roman gehe es „um das Schicksal einer Person oder einer Gruppe von Personen“. Handlung sei dabei komplex, umfasse auch „mehrere Handlungsstränge und ein umfassendes Beziehungsgeflecht zwischen den Figuren“. Das ist in der Tat ein herausragendes Merkmal, sozuschreiben der Inhalt. Einer, der es wissen muss, ein gefeierter und leider 2023 verstorbener Romancier hat es in seinem literaturwissenschaftlichen Essay ‚Die Kunst des Romans‘ 1989 so ausgedrückt: „Der Roman ist eine Meditation über die Existenz.“ (Milan Kundera, Die Kunst des Romans, Frankfurt Main 1989) Allerdings wusste Kundera auch, dass der Roman „nicht aus dem theoretischen Geist, sondern aus dem Geiste des Humors geboren“ ist.

Ob der Unterhaltungsroman nun trivial ist, sein muss, sein darf oder gar sein sollte, wird viel diskutiert und interessiert Lesende meist viel weniger als sich das die Textindustrie so vorstellt. Lesen wir nicht alle lieber das, was uns eine Freundin empfiehlt als das, wozu das Feuilleton rät? Zumindest sollte es so sein, denn die durchschnittlichen Mitarbeitenden einer Kulturredaktion lesen längst nicht jedes Textexemplar freiwillig, arbeiten auf Deadline (nicht nur bei der – stets trivialen! – Kriminalliteratur) und kennen ja nicht einmal ihr eigenes Lesepublikum, denn auch sie gehören zur Textindustrie.

In diesem Sinne wird hier auf den Verweis auf Rezensionen verzichtet. Trailer, Zitate, Inhalt und Altersempfehlungen mögen als Hinweise dienen.